Tales of sweden

 

Guten Tag,

über Geschichten und Mythen vermitteln sich uns fremde Kulturen oft am besten. Meist erleben wir im genaueren Kennenlernen, wie ähnlich wir uns trotz aller scheinbaren Unterschiede und Traditionen sind. Die international bekannte Fotografin Elisabeth Zeilon, die Malerinnen Camilla und Madeleine Pyk erzählen mit ihren Werken ganz unterschiedliche Geschichten vom Leben in Schweden. Alle drei sind viel auf Reisen, sehen ihre Heimat also auch immer wieder mit dem Blick von aussen.

Der Grossvater von Elisabeth Zeilon sorgte vor über hundert Jahren für ein Eisenbahnnetz in der Gegend um Roslagen, einer Region an der Küste Upplands / Ostsee. Dabei entdeckte er die Orte um Grisslehamn, am Nordende der Insel Väddö.

Der Künstler Albert Engström lebte hier und lud illustre Gäste wie August Strindberg und Carl Larsson zu sich ein. Für den Grossvater von Elisabeth Zeilon war Grisslehamn vor allem ein attraktiver Sommersitz. Als er recht jung starb, verliess die Grossmutter mit ihren drei Kindern Schweden und arbeitete für Albert Schweizer in Deutschland.

Vor fünf Jahren entdeckte Elisabeth diese Gegend mit ihrem Vater, verbrachte viele Wochenenden auf dem Land und fühlt sich seitdem dort auf spezielle Weise zu Hause. Im unmittelbarem Kontakt mit ihren Nachbarn erlebt sie hautnah die harten Bedingungen, mit denen kleine schwedische Familienfarmen zu kämpfen haben. Die Kornspeicher und Hütten um Roslagen, die sie auf sehr berührende Weise in ihren Fotografien in den Mittelpunkt stellt, werden so zur Metapher für die Entwicklung der Landwirtschaft – nicht nur in Schweden.

Brüchig gewordene Dächer, alte schrundige Hölzer, verfallene Fensterstöcke erscheinen unter ihrem genauen und liebevollen Blick wie alternde menschliche Gesichter und Körper. Elisabeth Zeilon zeigt ihre Geschichte – und wie sie verloren geht. Sie rührt damit an sehr existenzielle Themen. Wie bewahren wir Geschichte, vermitteln sie der nächsten Generation, was ist erhaltenswert, wie gehen wir in Zukunft mit Wandel und Veränderung um?

Mit herzlichem Gruss
Ihre Eva Mueller

 

Abb: Fotografie aus der Serie „barns“ Elisabeth Zeilon

 

eva muellers visionary sunday post inspiriert jede Woche mit Gedanken, Ideen, Hintergrundinfos und Tipps zu den Themen Kunst und Vision. Mehr Informationen zu Projekten und Tätigkeitsfeldern finden Sie unter:

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