Ornament 

 

Guten Tag,
wie in den meisten Bereichen schwingt das Pendel zwischen Extremen. So verurteilten die Architekten und Künstler um Adolf Loos, Otto Wagner, sowie die Gründer der Bauhaus-Avantgarde, Walter Gropius und Mies van der Rohe, nach den überbordend florealen Verzierungen des Jugendstils alles ornamentale als oberflächlich und überflüssig. „Dekorativ“ wurde zum Schimpfwort. 1908 erschien dazu ein Manifest von Adolf Loos unter dem eindeutigen Titel „Ornament und Verbrechen“.

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts scheint sich diese strikte Ablehnung wieder aufzulösen. Im Vergleich dazu spielte das Ornament in asiatischen und arabischen Ländern durchgehend über viele Jahrtausende eine herausragende Rolle.

Nun feiert die ornamentale Kunst auch bei uns ihr Comeback. Wie immer gab es natürlich auch dazwischen Künstler/innen, die unbeirrt ihren eigenen Weg verfolgten, auch wenn der gerade nicht „in“ war.

Daher freut es mich besonders, dass im Wettbewerb Kunst am Bau für die Kreishandwerkerschaft in Mönchengladbach, den ich organisieren durfte, die Jury sich für die Verbindung eines ornamentalen – und eines eher konstruktiv-minimalistischen Entwurf entschied.

Geht es doch viel mehr darum, für die Menschen am jeweiligen Ort, passend zu ihrer ganz speziellen Philosophie, Vision und Aufgabe, mit Sicherheit die richtige Kunstauswahl zu finden!

Dafür stehe ich,
mit herzlichem Gruss
Ihre Eva Mueller

 

 

Die Kunst am Bau für die Kreishandwerkerschaft ist noch in der Ausführungsphase.

In der Ausstellung „Aktualität des Ornaments“ können Sie weitere Arbeiten von Heike Weber, sowie ihren Künstlerkolleg/innen Sabine Boehl und Ekrem Yalcindag erleben, sie wird nächsten Samstag, 15. Februar um 18 Uhr im Mönchehaus Museum Goslar eröffnet. Die Werke sind bis zum 1. Juni dort zu sehen.

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