„Denn wenn mein Bild stark ist, wird es sich wie ein Samenkorn entwickeln, und infolgedessen steht es in erster Linie zur Wahl. Und wo hast du schon einen Drang zum Meere gesehen, der sich nicht in ein Schiff verwandelt hätte?“
Antoine de Saint Exupéry

 

Guten Tag,

vielleicht kennen Sie von obigem Zitat eher diese Version: “Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht  Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem grossen weiten Meer“. Nur, so hat das Saint Exupéry selbst nie geschrieben.

Antoine de Saint Exupéry, 1900 in Lyon geboren, vermutlich 1944 im Krieg über dem Meer abgestürzt, ist uns als Lyriker und Pilot bekannt. Sein oft verfremdetes Zitat erscheint in  seinem Buch „Citadelle“ (deutsch „Die Stadt in der Wüste, englisch „The Wisdom of the Sands“). Man sieht schon an diesen unterschiedlichen Titeln, was beim Weitererzählen und Übersetzen passiert!

Eigentlich ist dieses Werk ein Sammelband der hinterlassenen Aphorismen, ungeordnet, weil sein Autor zu früh verstarb. So gibt er in diesem Buch als weiser Wüstenkönig seine Erfahrung weiter, die nur im Kontext der damals beherrschenden Philosophie des Existentialismus um Simone Beauvoir, Jean Paul Sartre und Albert Camus zu verstehen ist. Und dieser kluge Fürst spricht davon, dass Menschen nur dann etwas tun, wenn sie das Ziel in ihrem Innersten bewegt, wenn es ihrer eigenen Sehnsucht entspricht. Saint Exupéry stellt die Frage nach dem Sinn in den Mittelpunkt.

Am Bekanntesten ist aber wohl ein ganz anderes Werk. „Der kleine Prinz“, eine Geschichte, die viel mit einem früheren Flugzeugabsturz zu tun hat, in dem Saint Exupéry 5 Tage in der Wüste sitzt und auf Rettung hofft. In dieser Situation erscheint ihm, der als kleines Kind den Vater und wenig später den Bruder verlor, „Der kleine Prinz“ und spricht ihn an: „Zeichne mir ein Schaf“. In der Reflexion über die bisherigen Begegnungen auf seiner Reise, erkennt der kleine Prinz, dass er wieder  zu seinem (Leit-)Stern zurückkehren sollte, zu seiner Rose, für die er verantwortlich ist:

„Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach. Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.”

Mit herzlichem Gruss
Ihre Eva Mueller

Von Herzen glücklich war Anna Thorwest als junge Künstlerin in Südfrankreich, als Pablo Picasso ihre Ausstellung besuchte, die unter der Schirmherrschaft von Madame de Saint Exupéry stand. Zeigte dies doch auch, wie nahe sie der Vision war, mit ihrer Kunst gesehen und wahrgenommen zu werden.

Wir betreuen seit vielen Jahren den Nachlass von Anna Thorwest und zeigen Ihnen bei Interesse gerne ihre Zeichnungen, Collagen und Skulpturen.

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Links sehen Sie typische Aktzeichnungen von Anna Thorwest, ganz mit dem Herzen erfasste Portraits, in der Mitte Beispiele aus einer Serie von Collagen, daneben die gleiche Formensprache bei ihren Metallskulpturen und ganz rechts eine frühe figurale  „Baum“form aus Bronze.

 

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