Mit grosser Spannung erwartet – und nun eröffnet: „La Biennale di Venezia 2024 “. 1895 begonnen, heuer zum 60. Mal. Weltweit die grösste und einflussreichste zeitgenössische Kunstausstellung. Dieses Jahr vereint die Biennale die meisten Teilnehmer:innen aus dem sogenannten globalen Süden, Afrika, Lateinamerika, Middle-East, Asien seit ihrem Bestehen.

Stranieri Ovunque – Fremde überall“

Passend dazu der Ausstellungstitel von Adriano Pedrosa in den Giardini und Arsenale mit „Stranieri Ovunque – Fremde überall“. Als erster südamerikanischer Kurator, häufig international unterwegs, kennt er dieses „fremd sein“. Doch machen wir uns klar: Wo immer wir hingehen, sehen wir Fremde. Ganz besonders natürlich in Venedig mit seinen 52000 Einwohner:innen und ca. 33 Millionen Tourist:innen jedes Jahr. Aber vor allem: Wir sind dort selbst Ausländer! Wie sagte Karl Valentin so treffend: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“.

Die tiefere Bedeutung dieses Fremdseins – oder Fremdfühlens eröffnen uns die Kunstwerke. Dazu gehören Outsiderbeiträge wie die lange von der westlichen Kunstszene als Volkskunst abgewerteten Bilder und Skulpturen von Teilnehmenden aus dem globalen Süden. Schon jetzt der offensichtlichste Diskussionspunkt auf der diesjährigen Biennale. Ist das Kunst in unserem westlichen Verständnis? Wo müssen wir Qualitätsparameter hinterfragen? Welche Ambivalenzen gilt es auszuhalten? Wie können wir unseren Kanon erweitern?

Exemplarisch dafür präsentiert sich das Zentralgebäude weithin sichtbar mit einer monumentalen Fassadenarbeit des Mahku Kollektivs aus Brasilien. Die Kuratorin des deutschen Pavillons führt uns mit ihrer Ausstellung „Thresholds (Schwellen)“ von Ersan Mondtag in die berührende Installation „Monument eines unbekannten Menschens“, zur Geschichte seines Grossvaters, der als Gastarbeiter in den 1960er Jahren für die Asbest-Firma Eternit nach Deutschland kam. Im zweiten Teil erwartet uns die Raumschiffwelt von Yael Bartana – und auf der nahegelegenen Insel La Certosa Klanginstallationen von Michael Akstaller, Nicole L’Huillier, Robert Lippok und Jan St. Werner.

Wie immer wähle ich für meine 2-Tage Biennale Touren die Highlights dieser überbordenden Ausstellung (332 Kunstschaffende, über 80 Pavillons) aus. Wir sehen die Länderbeiträge und das Hauptgebäude in den Giardini, die Arsenale und einige in speziellen, über die Stadt verteilten Palazzi, die von den jeweiligen Nationen extra dafür gemietet werden.

Die Tour zur Biennale 2024

Bei Interesse sende ich Ihnen das detaillierte Programm zu, der Juli Termin ist schon ausgebucht, aber für September und Oktober gibt es noch einige wenige Plätze.

In grosser Vorfreude auf die gemeinsamen Entdeckungstouren,
herzlich Ihre Eva Mueller

Biennale 2024

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