Traut Euch zu denken

Prof. Ernst Pöppel / Beatrice Wagner

 

Guten Tag,

der international bekannte Hirnforscher und Professor für medizinische Psychologie Dr. Ernst Pöppel erkundet mit seiner Co-Autorin Beatrice Wagner seit vielen Jahren die Vorgänge in unseren Gehirnen. Was geschieht eigentlich, wenn wir „denken“?

Bei fast allen unseren Entscheidungen und Handlungen im Alltag kommt es darauf an, schnell zu reagieren. Wir nutzen „Vorurteile“, Intuition, Wissen und vorhandene Erfahrungen. Bestenfalls haben wir durch hervorragend breit angelegte Bildung eine Menge hilfreicher Positionen zur Verfügung. Den Irrtum, Intuition mit Irrationalität gleichzusetzen, lösen Pöppel/Wagner schlüssig auf.

Nur ca 1% unserer Aktionen gründen auf intellektuellem Denken (auf das wir meist so stolz sind). In 99% der Fälle greifen wir auf einen Wissens- und Gefühlsozean zurück, der uns definiert. Lebenslanges Lernen erhält damit einen herausragenden Stellenwert.

Verantwortung fürs eigene (intuitive) Denken zu übernehmen (anstatt nur anderen zu folgen), erfordert ständige Selbst-Überprüfung – nachdem wir etwas gedacht, gesagt, entschieden haben. Glaubenssätze, Meinungen, Vorstellungen können wir unter die Lupe nehmen, alleine oder mit anderen reflektieren. Ob sie im vorliegenden Fall wirklich sinnvoll und hilfreich zu einer Lösung beigetragen haben – oder durch neues Wissen ersetzt werden sollten.

Die beiden Autor/innen beschreiben Monokausalitis als Krankheit. Alles hat immer mehrere Ursachen. Hilfreich ist Komplementarität als kreatives Prinzip. Es empfiehlt sich, den „Zufall“ zu nutzen, sich selbst zu trauen.

Herausragende Künstler/innen kennen diesen Vorgang nur zu gut. Gelingen zu Beginn der Karriere einige Werke genial wie im Traum, startet damit die langjährige, harte Arbeit an einer eigenständigen Handschrift und einem selbst erdachten, visionär einzigartigen Lebens- und Arbeitsweg. Ihr Können entwickelt sich über unzählige Experimente, Erfahrungen, Prüfungen langsam und immer mehr zu einem geschliffenen Diamanten. Erst dann werden Erfolge wiederholbar. Es entstehen Kunstwerke, die ihren Namen wirklich verdienen.

Diese Qualität erfüllt mich immer wieder mit unbändiger Freude und Begeisterung!
Herzlich Ihre Eva Mueller

Buchtipp: Traut Euch zu denken! Wie wir der allgemeinen Verdummung entkommen, Riemann Verlag 2016

Abb. Gabriele Münter, Schlossmuseum Murnau (nur während der Ausstellung möglich)

Gabriele Münter begann bei einer frühen USA Reise zu fotografieren, erprobte damit erste Bildkompositionen. Sie experimentierte mit Hinterglasmalerei, Gemälden, Volkskunst, variierte bestimmte Motive, traute sich immer wieder neu zu denken. Diesen reichen Erfahrungs- und Schaffensschatz würdigt nun endlich das Lenbachhaus in München mit einer umfassenden Retrospektive und 200 Arbeiten aus allen Sujets und Zeiten.

Lange Jahre stand Gabriele Münter im Schatten von Wassily Kandinsky, obwohl auch Sie Mitbegründerin des Blauen Reiters war und die zeitgenössische Malerei für viele Generationen nachhaltig prägte.

Die Ausstellung „Gabriele Münter – Malen ohne Umschweife“ ist ein wirklicher Blockbuster und dementsprechend ausgebucht. Besorgen Sie sich auf jeden Fall vorher online Karten, die jeweils viertelstündlich versetzt Zutritt erlauben!

eva muellers visionary sunday post inspiriert jede Woche mit Gedanken, Ideen, Hintergrundinfos und Tipps zu den Themen Kunst und Vision. Mehr Informationen zu Projekten und Tätigkeitsfeldern finden Sie unter:

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