Stadtkultur

Guten Tag,

zwei Drittel der Menschheit werden bis 2045 in Städten leben (World Urbanization Report), heute sind es bereits 55%. An der Spitze stehen momentan Tokio mit 37.8 Mio., Dehli mit 25 Mio. , Shanghai mit 23 Mio., Mexico Stadt und Sao Paulo mit jeweils 20,8 Mio., Mumbai mit 20.7 Mio. Einwohner/innen.

Damit leben 6% aller Menschen weltweit in 10 Millionen-Städten. In Deutschland gibt es solche Orte (noch?) nicht.

Städte wachsen also rasant – und die Preise fürs Wohnen, eines der elementarsten Grundbedürfnisse, ebenfalls – besonders in München. 300 000 Neubürger/innen erwartet die bayerische Landeshauptstadt bis 2035. Den neuen, durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 13 Euro können sich laut jüngster Studien nur noch ca. 17% der Familien locker leisten.

Wie können solche Unverhältnismässigkeiten korrigiert werden? Welche kulturellen und infrastrukturellen Standards braucht nicht nur quantitatives, auch qualitatives Wachstum? Mittlerweile ist eigentlich klar, dass sich ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Erfolge am ehesten in Gesellschaften einstellen die keine zu grossen Unterschiede von Arm und Reich aufweisen.

Bei meinen Kunstprojekten für den öffentlichen Raum bestätigte sich die „Broken Window“ These der Soziologen Wilson und Kelling über den Zusammenhang von Vandalismus, Kriminalität und öffentlicher Sorgfalt bzw. Ästhetik im public space. Visuell nachlässig, ja hässlich und billig gestaltete Architektur und Stadtplanung vermittelt das Gefühl, hier trage niemand Verantwortung. So beginnt soziale Verwahrlosung. Je achtsamer und schöner ein Ort gestaltet und gepflegt wird – umso stärker ist auch die Psyche der Einzelnen stabilisiert. Umso bereiter sind Menschen selbst zu einer gestalterisch positiven Ordnung beizutragen.

Vor einigen Jahren ging ich mit dem Schulleiter einer berufsfördernden Weiterbildungsstätte eine Wette ein. Das Treppenhaus und andere öffentliche Bereiche wiesen eine hohe Verschmutzung auf – unter anderem Spuren von Fussabtritten an den Wänden. Ich erstellte mit einer Künstlerin ein Farbkonzept für diese Bereiche – und seitdem sind diese Unarten verschwunden!

Mit engagierten Grüssen
Ihre Eva Mueller

Abb. „wheels“ von Werner Pokorny, Aussenskulptur für die Volksbank in Nürtingen, Corten Stahl lackiert, je 150 x 150 cm

Wenn Sie dieses Zukunftsthema Stadtentwicklung speziell in München interessiert, sind Sie herzlich eingeladen zu einer Podiumsdiskussion mit der Stadtbaurätin, Frau Prof. Dr. Merk, der Architektin und Projektentwicklerin Ariane Gross und dem Soziologen und Vorstand vom Münchner Forum, Dr. Detlev Sträter, die ich am 31. Januar 2018 ab 18.30 Uhr zum Neujahrsempfang der Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V. moderiere.

Mehr Details erhalten Sie gerne nach Rückfrage.

eva muellers visionary sunday post inspiriert jede Woche mit Gedanken, Ideen, Hintergrundinfos und Tipps zu den Themen Kunst und Vision. Mehr Informationen zu Projekten und Tätigkeitsfeldern finden Sie unter:

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