„Für das Können gibt es nur einen Beweis: Das Tun“

Marie von Ebner-Eschenbach

 

Guten Tag,

gibt es etwas, das Sie gerne können würden? Es sagt sich so leicht dahin: Das würde ich auch gerne können! Manchmal steckt hinter dieser Aussage: Ich hätte gerne dieses Talent, jene Gabe, Veranlagung, Disposition, Begabung.

Doch was genau ist damit gemeint? Was unterscheidet die sogenannten „Genies“? Wieviel Potenzial liegt im Charakter und Durchhaltevermögen – wieviel im „Naturell“? Eigentlich entscheidet sich jede Vision, jede Wunschvorstellung und Zukunftsidee am Einsatz der jeweiligen Person für ihr Anliegen.

Es geht viel weniger darum, etwas KÖNNEN zu WOLLEN, als alles dafür TUN zu WOLLEN, was eben nötig ist, um das avisierte Ziel zu erreichen. In dieser Verwechslung scheint eine Menge Zündstoff zu liegen – und der wesentliche Unterschied, warum die einen etwas schliesslich können – und die anderen immer nur gerne wollen, aber nie die nötigen Schritte dafür unternehmen, keinen Einsatz bringen, sich eben vorstellen, man müsste die Eignung einfach mitbringen.

Manchmal erzählen mir Auftraggeber/innen von den besonderen Fähigkeiten ihrer Töchter und Söhne, fragen, ob es denn angeraten sei, ein Kunststudium anzustreben. Dann erscheint ein Querschnitt künstlerischer Lebensläufe aus allen Zeiten vor meinem geistigen Auge. Ganz sicher haben sich die wirklich bedeutenden Meister/innen diese Frage nicht gestellt. Sie MUSSTEN ihren Weg gehen, es gab keine Alternative für sie, keine bequemen Ausflüchte, keine finanziell lukrativeren Möglichkeiten, die sie von der eigenen Entscheidung weggelockt hätten.

Spätestens seit dem Buch „Die Talentlüge“ von Daniel Coyle und den Untersuchungen verschiedenster Gehirnforscher ist klar, es braucht ungefähr 10 Jahre und 10000 Stunden Übung, damit sich wirkliches Können entwickelt. Begreiflich, dass wir es daher nur in ganz wenigen, speziellen Bereichen, die uns ernsthaft am Herzen liegen, zur Meisterschaft bringen.

Der Lohn für Hingabe an die eigene Leidenschaft ist ein erfülltes Leben (übrigens ganz unabhängig davon, ob unser Tun je äussere Anerkennung erfährt).

Mit ermutigenden Grüssen
Ihre Eva Mueller

Fiona Tan, Rise and Fall, 2009 „Still“, Courtesy the artist and Frith Street Gallery, London – nur während Ausstellung  möglich

Fiona Tan gehört zu den internatonal sehr erfolgreichen Künstlerinnen. Gerade hat sie einen Parcour mit skulpturalen Arbeiten und Videos im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt eröffnet: Geografie der Zeit. Im Video „Rise and Fall“ thematisiert sie an den Niagrarfällen ein Doppelportrait, ersinnt die jüngere Frau ihre Zukunft, die sich im Selbst der Älteren zeigt? Als Betrachter/innen reflektieren wir mit den beiden eigene Ideen, Vorstellungen und Erinnerungen.

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