Why Beauty Matters

 

Guten Tag,

wir haben Augen zu sehen und ein Herz zu fühlen. Schönheit nährt beides.

Der Philosoph Roger Scruton legt in seinem Film „Why Beauty Matters“ umfassend dar, wie grundlegend wir der Schönheit bedürfen. Dieses erhabene Gefühl spornt dazu an, selbst einen höheren Level zu erreichen, bessere Lösungen zu finden.

Schönheit macht unser Leben erst lebenswert! Sie braucht Raum, ein Umfeld, in dem sie aufscheinen, sich entfalten kann, ihre Parameter gilt es zu erkennen, Regeln des richtigen Masses müssen eingehalten werden. Oft geht es um Millimeter. Grossartige Werke falsch platziert, in Konkurrenz mit divergierenden Farben, Formen, vermeintlicher „Dekoration“ können in ihrer Wirkung fast völlig zerstört werden. Die Schönheit der Kunst ist eher leise, angreifbar, verletzlich, zart, enthüllt sich nur dem feinfühligen Gegenüber.

In meiner Arbeit ist das eine immerwährende Suche nach Balance – was wird in den Unternehmen funktional benötigt – und wie kann dies mit Kunst auf die sinnvollste, stimmigste und schönste Weise ergänzt werden –beruhigend und inspirierend für Auge und Seele?

Mechanisch hoch entwickeltes Denken braucht Spirit und emotionale Intensität als Ergänzung, damit die innovativ entwickelten Ideen wirklich lebensförderliches imaginieren. Kunst gibt Bedeutung, zeigt uns, wie wir leben, schärft Wahrnehmung, Bewusstsein und Unterscheidungsfähigkeit, vermittelt neben der Idee auch Sinn. Wenn nicht, dann darf sie sich auch nicht so nennen.

Schönheit vermittelt ein wertvolles Leben, sinnhafte Ordnung und Harmonie. Roger Scruton beisst sich in seinem Film für mein Empfinden zu sehr an der alten Kunst fest. Seine Thesen helfen aber, neu über den Kult des Hässlichen in Kunstgeschichte und Architektur der letzten 50 Jahre nachzudenken. Vielleicht verändert Schönheit unser Leben viel tiefgreifender als die künstlerische Konfrontation mit dem, was wir in der Realität sowieso erleben? Könnten wir nicht auch auf positive Weise Erkenntnisse gewinnen? Ist Hässlichkeit per se erhellend?

Ich erlebe eher, wie sich Unternehmenskulturen verändern, wenn mit der Kunst Schönes einzieht, das zugleich intelligent und ergreifend ist. So entsteht eine essentielle Resource, mit der die Nutzer/innen genährt und gestärkt den Herausforderungen und Schwierigkeiten begegnen können.

Schönheit lässt die Welt als Heimat erleben, für die jeder Einsatz gerechtfertigt ist.

Mit engagiertem Gruss

Ihre Eva Mueller

Zur Ausstellung von Heike Weber, die ich vor kurzem im Kunstverein Rosenheim eröffnen durfte, wird der Film von Roger Scruton „Why Beauty Matters“ am Freitag, 17. Juli um 20 Uhr gezeigt.

Den Beitrag des BBC Scotland, wie wichtig Schönheit in Kunst, Musik, Architektur, immer auch gleichgesetzt mit Wahrheit und Güte, viele Jahrhunderte war – und erst seit kurzem vernachlässigt wurde – können Sie aber auch über diesen Link im Internet ansehen: [http://documentaryaddict.com/why+beauty+matters-542-doc.html]

 

 

Im Gasometer Oberhausen sind ausgewählte Meisterwerke der Kunstgeschichte zu sehen, die wunderbarsten Werke von der Antike bis Picasso. Recht entlarvend wurde im ironisierenden Titel „Der schöne Schein“ gleich wieder Distanz aufgebaut. Man sieht, wie wichtig Scrutons Film ist – und wie gross die Angst in der Kunstszene – einfach dem Wert der Schönheit eine Ausstellung zu widmen.
Weil sich aber alle gerade danach sehnen, gab es schon 400000 Besucher/innen! Bis 1. November läuft die Ausstellung.

Die Geburt der Venus von Boticelli (hier eine Abbildung im Detail) ist natürlich der Inbegriff der Schönheit!

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