„O Freunde, nicht diese Töne!
Sondern lasst uns angenehmere
anstimmen und freudenvollere.“
Friedrich Schiller

 

Guten Tag,,

Friedrich Schillers Gedicht an die Freude hatte Ludwig van Beethoven schon lange fasziniert und beschäftigt. 1817 erhielt er einen Auftrag der London Philharmonic Society. Hier fand er nun für den vierten Satz seiner 9. Symphonie endlich den passenden Ansatz für Schillers Lyrik.

Früh hatte sich Beethoven – vielleicht auch durch die gewalttätigen Übergriffe des Vaters als Klavierlehrmeister – einer politisch freiheitlichen Haltung verschrieben. Die Ereignisse der französischen Revolution, die damit verbundenen Umbrüche und gesellschaftlichen Visionen einer neuen Gleichstellung aller Menschen, berührten ihn zutiefst. Nicht umsonst nennt Jörg Handstein seine Hörbiographie über den grossen Komponisten „Freiheit über alles“. Und nicht zufällig wurde Beethoven mit seiner unübertrefflichen Fähigkeit, frei zu improvisieren, zuerst als einer der begabtesten Pianisten seiner Zeit bekannt und berühmt.

Als ungestümer, freier Geist, entzog er sich den gängigen Konventionen. Mit Friedrich Schillers Idee einer Gesellschaft gleichberechtigter Weltbürger konnte er uneingeschränkt übereinstimmen. „Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt“ heisst es in der Ode an die Freude.

Die Kunst nimmt bei Schiller einen herausragenden Stellenwert ein. Ästhetische Bildung ist zugleich Herzensbildung. Schönheit, Moral und Wahrheit bedingen sich unweigerlich gegenseitig. In seinen Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ beschreibt er, wie die Schönheit diejenigen, die eine zu grosse  Anspannung empfinden, zur Harmonie zurückführt – und den müde gewordenen erneute Energie gibt.

Diese Freude und Schönheit in der Kunst zu finden
wünsche ich Ihnen von Herzen,
Ihre Eva Mueller

 

Ludwig van Beethovens Gedenkjahr 2020 zum 250. Geburtstag des grossen Komponisten geriet durch alle Turbulenzen ein wenig in den Hintergrund. Dem trotzten einige herausragende Künstler*innen mit ganz besonderen Aktionen:

Einen treffenden Ausdruck für das Gemeinschaftsgefühl in der“ Ode für die Freude“ fand Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker, Kahchun Wong, in einer weltumspannenden Aktion*: https://www.youtube.com/watch?v=EbAFQDY-Q3w

Igor Levit’s Hauskonzerte waren legendär während des Lockdowns im letzten Jahr. Im Dezember noch spielte er Beethovens „Ode to Joy“ ein:
https://www.youtube.com/watch?v=t1f_cDQDEYY

Passend dazu: „TOLERANCE“ – ein weiteres Highlight der Nürnberger Symphoniker mit dem Komponisten Thilo Wolf, der dieses Stück zugleich dirigiert und auch am Piano zu hören ist:
https://www.youtube.com/watch?v=kA7T8ycWeu0

*(Vielen Dank für den Tipp mit den Nürnberger Philharmonikern an Frank-Marc  Nowara!)

 

 

Diese Woche hatte ich nach 20 Jahren die grosse Freude jene Kunstwerke von David John Flynn zu sehen, die ich für den Kundeneingangsbereich der LBS in München auswählen konnte.

Die herausragende Qualität der Gemäldeinstallationen hat sich bewährt – und sorgt nach wie vor für ein Gefühl der Freude, wenn man den Bereich betritt. Hier der Blick vom Foyer durch die Eingangstüre zum Parkbereich.

Gemälde von David John Flynn, Pigmente, Wachs und Dammarhartz auf MDF Platten,
die Motive hat der Künstler speziell für die LBS entworfen.

 

So wird ein – eigentlich enges und dunkles Treppenhaus – zu einem Ort der Schönheit und Freude. Iimmer wenn man um die Ecke biegt, gibt es etwas Neues zu entdecken.

Gemälde von David John Flynn, Pigmente, Wachs und Dammarhartz auf MDF Platten,
die Motive hat der Künstler speziell für die LBS entworfen.

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