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letztes Wochenende fand in Düsseldorf die 67. Jahrestagung des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft statt. Hier treffen sich Unternehmen, Wirtschaftsverbände, Stiftungen und engagierte Persönlichkeiten aus ganz unterschiedlichen Branchen.

Was alle verbindet: Kunst und Kultur sind für sie mehr als „nice to have“. Wo Verständnis für Architektur, Bildende Kunst, Musik, Literatur und Theater in wirtschaftlichen Zusammenhängen keine Rolle spielt, fehlen Sinn und Wert. Den Gründer/innen war dies 1951 ein besonderes Anliegen. Das ist nach wie vor topaktuell. In unserer aktuellen politischen Lage. Und im Zusammenhang mit den persönlichen Anforderungen der neuen Mitarbeiter/innen und High Potentials der Generation Y, die sich auch im Arbeitsleben Impulse für ihre Persönlichkeitsentwicklung und –entfaltung erwarten.

Armin Laschet, der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen meinte in seinem Grusswort: … eine freie und dynamische Gesellschaft ohne Kunst und Kultur sind undenkbar… unsere Bereitschaft, die Ressourcen von Künstlern ernst zu nehmen und sie wertzuschätzen, ist ein wichtiger Gradmesser unseres Umgangs mit Freiheit.“

„Kunst kann uns Schönheit jenseits von Dekoration zeigen, sie kann uns staunen lassen und erschüttern, sie legt Finger in Wunden – und sie muss manchmal auch zu weit gehen.“ So hat Heinrich Böll das einmal gesagt. Er gehörte zu den Preisträgern des Kulturkreises im Bereich Literatur, wie viele andere heute bekannte Künstler/innen von Marina Abramovic bis Nora Gomringer oder Wolfgang Tillmans in weiteren Sparten.

Die Qualität der Prämierten ist herausragend. Die Freude darüber, auf der Tagung in allen Gebieten beste Ergebnisse zu sehen oder zu hören – und sich dabei mit Gleichgesinnten austauschen zu können, einfach grossartig. Der junge Dramatiker Thomas Köck hat mich dieses Jahr ganz besonders begeistert. In „paradies spielen“ zeigte er einen Ausschnitt, in dem es um chinesische Wanderarbeiter geht, die sich auf den Weg nach Mailand machen und in den Fabriken dort die gleichen unmenschlichen Bedingungen vorfinden, wie zu Hause.

Wie schön, dass führende Unternehmen den unschätzbaren Wert von Kunst und Kultur erkennen – und sich gegenseitig in dieser Haltung bestärken. Gerade auch, wenn höchst kritische Beiträge über Produktionsbedingungen und Menschenrechte im Fokus stehen! Wie sonst sollten wir uns persönlich und gesellschaftlich weiterentwickeln?

Mit frohen Grüssen
Ihre Eva Mueller

 

Abb: „In die Welt hinaus“ Keramik, 2018 von Anna Arnskötter (links)
und „Reservat“ Keramik, 2018 von Lothar Seruset (rechts)

„In Anschauungen bin ich sehr tolerant, aber Kunst ist Kunst“ das schrieb Theodor Fontane 1883 an seine Frau Emilie. Die Ausstellung im Landtag Brandenburg wurde in Erinnerung an diesen wichtigen deutschen Literaten letzte Woche eröffnet. Verantwortlicher Künstler für die Konzeption, Redaktion und Projektleitung war Lothar Seruset.

Seit dem Umzug ins neue Gebäude 2014 kooperiert der Landtag jährlich wechselnd mit einem der Landesmuseen und zeigt in den öffentlichen Bereichen des Südflügels Ausstellungen aus den jeweiligen Sammlungen. Weil sich der Landtag auch als Ort versteht, „an dem sich das Land in der Vielfalt seiner Reigonen mit ihren kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Eigenheiten darstellt und austauscht. Aus diesem Grund zeigt der Landtag regelmässig Ausstellungen zu Themen von aktueller gesellschaftlicher Relevanz.“

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