Desk sharing – was tun?

dicke Stapel unbearbeiteter Papiere, die Kaffeetasse von gestern, Fotos von Partner:in und Kindern, Urlaubsbilder, Lieblingspflanzen, all das verschwindet, wenn die Schreibtische geteilt werden.

Nachdem so viele zeitweise im Homeoffice arbeiten, sind mehr Unternehmen dazu übergegangen, keine festen Arbeitsplätze mehr anzubieten. Dieses sogenannte „Desk-Sharing“ wird nicht von allen Mitarbeitenden geliebt. Und in einigen Aspekten widerspricht es auch archetypischen Bedürfnissen. Nicht nur denen traditionell eingestellter Teams.

WAS TUN? Hier ein paar Tipps:

1. Neben dem Desk-sharing spezielle Orte anbieten

Vielerorts gibt es sie schon, die Sofaecken, Einzelkabinen für ruhige Telefonate, Treffpunkte für kleine Besprechungen. Wo sie nicht genutzt werden, liegt das vielleicht  nur zum Teil an den Einstellungen der Mitarbeitenden. Häufig sehe ich Couchlandschaften auf dem Präsentierteller im Grossraumbüro. Wer würde sich dieser Öffentlichkeit aussetzen, vor allem, wenn man den Laptop auf dem Schoss hält, die oder der Einzige ist, die dort sitzen? So etwas klappt nur in alternativen Coworking-Spaces mit Menschen, die sich nicht daran erinnern, wie es mal im Einzelbüro war.

Tipp: Darauf achten, dass alle Bereiche ein geschütztes Gefühl vermitteln. Nur wer wirklich vorbeikommt, kann gucken. Niemand ist in der Lage, mal schnell über der Schulter in den Computer zu sehen. Markiert mit ansprechender Kunst, evtl. einem speziell gestalteten Paravant ist ein Wohlfühlort entstanden. Wenn er wirklich schön ist, wird er als Bereicherung wertgeschätzt und gern genutzt.

2. Strategische Blickpunkte beachten

Je nachdem, wie man sich im Raum bewegt oder vom Schreibtisch aufsieht, gibt es bestimmte Blickachsen, an denen alte Kartons gestapelt werden oder andere unschöne Dinge.

Tipp: Diese strategischen Punkte für das Raumgefühl sind unbedingt zu beachten. Sie wirken entscheidend daran mit, wie wir uns fühlen. Wer täglich in diesem Kontext arbeitet, sieht diese Stellen nicht mehr bewusst. Aber unbewusst nimmt unsere Psyche Unordnung oder Unschönes wahr – und reagiert darauf.

3. Mit Kunstwerken besonders attraktive Plätze schaffen

Wenn die persönlichen Bilder und Accessoires wegfallen, braucht es Kunst, die verbindet, für Identität und Identifikation sorgt. Schwierig wird es, wenn die Plätze sehr unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Wer später kommt wird auf die unbeliebtesten Schreibtische verwiesen.  

Tipp: Doch! Es gibt klare Kriterien, wahrnehmungspsychologisch untermauert, die in der jeweiligen Kultur als attraktiv und stimmig empfunden werden. Das klappt. Ich erlebe es täglich. Mit einem roten Faden, einer Vorauswahl, die zum Unternehmen passt, können die jeweiligen Nutzer:innen des Bereichs in die Auswahl der Kunstwerke einbezogen werden. Das funktioniert sogar bei Farben für einzelne Wandbereiche, Flure, Treppenhäuser. Einigkeit besteht schnell, weil alle wissen, sie entscheiden für die Gemeinschaft – und sind vielleicht auch mal wieder in einer anderen Abteilung oder Firma. 

Diese Art der Wertschätzung kommt an! Und zu Arbeitgeber:innen zurück.

Dafür bin ich gern an Ihrer Seite.

Mit den schönsten Frühlingsgrüssen
Ihre Eva Mueller

Abb.: Werk von David John Flynn, Wachs, Dammarharz und Pigmente. Ein Lichtblick zwischen den akustischen und visuellen Trennelementen – an einem strategischen Blickpunkt, der vielen zu Gute kommt.

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