Waldbaden

Guten Tag,

goldenes Sonnenlicht, Vogelstimmen, Tannenduft, die Gedanken beruhigen, diese wunderbaren Erlebnisse und Wirkungen eines Waldspaziergangs gelten in Japan schon länger als heilende Medizin, genannt „Shinrin Yoku“ – Baden in Waldluft. Mal abgesehen davon, dass sehr ursprüngliche und natürliche Verhaltensweisen in unserer Zeit immer gleich zu mehr oder weniger überstiegen formulierten Trends werden. Unbestritten ist, der Aufenthalt im Wald tut einfach gut.

Ein Erlebnis für unsere Sinne ist es allemal. Und vielleicht tauchen auch Sie gerne ein in diese ganz besondere Waldatmosphäre. Mit ihrer Stille, die für alles Rascheln und Flöten so wunderbar sensibilisiert. Mit Düften, die beruhigen. Mit wohltuend, grün-harmonisierender Lichtstimmung für die Augen. Mit Bäumen, die uns deutlich zeigen, wie man in den Himmel wachsen kann, wenn man gut und fest auf dieser Erde verwurzelt ist.

Unvergesslich bleibt mir die Darstellung unseres Lebens vor 1000 Jahren, als ich eine Europaausstellung begleitete. Ganz Deutschland (das es in dieser Form natürlich noch nicht gab) war mit Bäumen bedeckt. Und so versuchten die Menschen damals, dem Wald eher Stück für Stück abzuringen, zu roden, um Nahrung anzupflanzen. Mühsam genug. Häufig durch klimatische Bedingungen zum Scheitern verurteilt. Den Wald erlebten sie sowohl als mystischen, als auch bedrohlichen Ort.

Heute sind alle Wälder „bereinigt“. An wenigen Orten würde es (wie in vielen Märchen) gelingen, sich zu verirren, der schieren Grösse wegen nicht mehr herauszufinden. Romantisch wird der Wald erst mit unserer zivilisierten Eroberung, die wir mittlerweile so weit getrieben haben, dass es Schutzgebiete braucht, in denen Pflanzen und Tiere einigermassen überleben können.

So spielt der Wald natürlich auch in den Künsten eine bedeutende Rolle. Sei es im Roman „Walden oder Leben in den Wäldern“ von David Thoreau, der sich vor dem allzu lauten Leben 1845 (!) in eine Blockhütte in den Wäldern Massachusetts zurückzog. Oder in den unzähligen Waldgemälden der Frühzeit bis zu Gabriele Münter und Gerhard Richter. Musikalisch fanden Robert Schumann, Anton Dvorak, Benjamin Britten und viele andere Komponist/innen Klänge für den Wald.

Da bleibt mir nur, Ihnen Zeit und Musse für
einen schönen Sonntags-Waldbaden-Spaziergang
zum Geist – und Seelebaumeln zu wünschen,
oder ersatzweise die wunderbarsten Waldbilder,

herzlich Ihre Eva Mueller

 

 

Für die Kunstsammlung der Volksbank Breisgau Markgräflerland konnte ich mit Harald Rautenberg auf einer Fototour die stimmungsvollen Bilder einfangen, mit denen sich die Mitarbeiter/innen und Kund/innen aus den verschiedenen Orten identifizieren können. Hier sehen Sie den Mooswald bei Tiengen.

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