Next Level: Warum Unternehmen auf die Wirkung von Kunst setzen
Es ist deutlich zu spüren: Wir befinden uns mal wieder an einem evolutionären Wendepunkt. Bei meinen Beratungsgesprächen in Unternehmen wird deutlich, wie die einen noch immer auf die gleichen funktionalen Raumkonzepte setzen. Und andere mit mir über die Vision einer zukunftsfähigen Arbeitswelt, über „next level“ sprechen wollen.
Auf der einen Seite Investitionen nur auf technischem Gebiet – die Leute kommen ja eh nicht mehr gern ins Unternehmen, KI soll bestenfalls schon mal die Inbox der Mails beantworten, bevor die Leute am Schreibtisch sitzen (für mich persönlich eine Horrorvorstellung). Meetings finden online statt.
Dagegen setzen andere auf persönliche Begegnungen, den Input informeller Gespräche, eine lebendige Unternehmenskultur, zu der selbstverständlich auch ein anregendes Ambiente mit Kunst gehört. Weil sie als Entscheider sehr genau wissen, welche emotionalen und psychologischen Voraussetzungen Mitarbeitende benötigen, damit sie im Sinne aller Beteiligten ihr Potential einbringen wollen und können.
Eine lange Geschichte der Trennung
Kein Wunder, dass sich unterschiedliche Haltungen zeigen. Seit René Decartes‘ berühmtem Statement von 1644: „Ich denke, also bin ich“ blicken wir auf eine lange Geschichte der Trennung von Ratio und Seele zurück. Letztere lässt sich weder lokalisieren noch beschreiben. Dann kann sie ja wohl nicht existieren. Nur manchmal noch macht sie sich bemerkbar, sind wir von einem Gemälde, einer Skulptur, einer Begegnung im tiefsten Wesenskern unseres Menschseins berührt.
Seelenlose Räume machen neurotisch
Wenn der äussere Raum gegen die inneren Bedürfnisse ankämpft, entstehen Irritationen. Häufig passiert dies unbewusst. Es fällt schwer, Entscheidungen zu treffen. Intellekt und Gefühl arbeiten nicht zusammen, sie hemmen sich gegenseitig.
„Next Level: Warum Unternehmen heute auf die Wirkung von Kunst setzen“ war diese Woche das Thema meines Vortrags im Design und Architektursalon München. Myriam Nel ergänzte mit ihrem Impuls zu Global Work Place Experience und John Lam aus Sicht der Forschung über Branded Spaces. Ein unvergesslicher Abend mit so vielen wertvollen Begegnungen und Gesprächen!
Wie sehen Sie die Zukunft unserer Arbeitsräume?
Mit herzlichem Gruss, Ihre Eva Mueller
