Machen Konferenznamen Sinn?

Sobald neue Räume bezogen werden, fängt das Rätselraten an, welchen Konferenznamen wohl die Besprechungsräume erhalten sollen.

Üblicherweise wird im Pool der Region geschürft. Städtenamen, Flüsse, Sehenswürdigkeiten, also unverfängliches. Ohne persönliche Note. Keine Aussage, ausser vielleicht der heimatlichen Verortung, die für manche Mitarbeitende und den Kundenstamm Seriosität, Verbundenheit, Bodenständigkeit vermitteln soll. Allerdings entscheiden sich Mitbewerber häufig für die gleichen Bezeichnungen.

Was macht Sinn?

Nun, Namen sind schon ganz hilfreich, wenn verschiedene Räume gebucht werden. Irgendwie muss man sich ja orientieren. Nummer 101 oder lieber 115 klingt auch nicht gerade prickelnd.

Ganz anders konnte ich das letzte Woche bei der privaten Vermögensverwalterin Kris Hauf in Hamburg erleben. Sie hat sich wirklich Gedanken gemacht.  Welche Werte, welche Persönlichkeiten haben sie geprägt und fasziniert? Danach hat sie die verschiedenen Besprechungsräume benannt.

Entsprechend dazu konnte ich mit ihr ein Kunstkonzept entwickeln, das zu ihrem Unternehmen und den jeweiligen Räumlichkeiten wirklich passt und Sinn macht. Die Kunstwerke für den Raum „Ella“ (Fitzgerald) sehen Sie hier in der Abbildung – mit dem Blick in „Die Grosse Werkstatt“, die dem Service vorbehalten ist, aber mit einem Gemälde von Harald Huss einen schönen Blickpunkt setzt, wenn die Türen offen sind.

Konferenznamen und Kunst

Zu Ella Fitzgerald passt die Radierung von Maria E. Prigge, eine Meisterin dieser Technik, die sie auch am Salzburg Collage oder der Europäischen Kunstakademie in Trier unterrichtete. Die kraftvolle Aussage. Der Swing. Wärme und Tiefe.

Damit korrespondiert Konrad Schmids Holzschnitt. Ihm gelingt die Reduktion auf wenige Zeichen, wie in der Zen-Tuschemalerei. Jeder Schnitt in die Holzplatte muss sitzen. Nichts ist korrigierbar. Wie im Leben. Was geschehen ist, kann nicht rückgängig gemacht werden. Aber man kann natürlich diese Erfahrung nutzen, um in einem anderen Werk neu zu beginnen. Daher braucht es viel Erfahrung und Können, um so gekonnt Zeichen zu setzen.

Nachdem wir die Werke entsprechend platziert und inszeniert hatten, lud Kris Hauf ihre Gäste zu einer Eröffnungsfeier. Da war er wieder, dieser pure Moment der Freude, wenn sich meine Auftraggeber:innen auf neue Weise heimisch und gesehen fühlen. Besprechungs- und Konferenzräume durch ihre besondere Ausstrahlung wirken und begeistern. Einen Namen tragen, der auch durch die Kunstwerke sichtbar und spürbar wird, Sinn macht.

Frohe Sonntagsgrüsse
Ihre Eva Mueller

Konferenznamen

Abb.: Raum „Ella“ links Radierung von Maria E. Prigge, gegenüber rechts der Holzschnitt von Konrad Schmid und ein Fotosvon Ella Fitzgerald.
In der Mitte blickt man in den nächsten Raum mit einem Gemälde von Harald Huss.

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